Baustatistik
Bauwirtschaft M-V weit hinter dem Bundestrend – Wohnungsbau bei Umsatz und Auftragseingang im Minus
(Schwerin, 26.11.2025) Im September ist der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahresmonat über alle Bausparten um 1,9 % gesunken, nachdem er im Vormonat erstmals wieder gestiegen war. Der baugewerbliche Umsatz legte im September um 7,3 % zu.
„Mecklenburg-Vorpommern hinkt dem Aufwärtstrend der Bauwirtschaft im Bundesschnitt weit hinterher. Real ist der Auftragseingang in den ersten neun Monaten des Jahres um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken, während er bundesweit um 7,8 Prozent zulegte. Der Umsatz liegt mit einem preisbereinigten Minus von 6,2 Prozent noch deutlicher im negativen Bereich; bundesweit legte er um 1,5 Prozent zu. Das Baujahr 2025 wird das schwache Vorjahr aller Voraussicht nach noch unterbieten“, erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.09.2025, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
Umsatz
Der Gesamtumsatz lag im September bei einem Plus von 7,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Wirtschaftsbau mit 13,9 %, der Öffentliche Bau mit 9,9 % und der Tiefbau mit 8,6 % verzeichneten die deutlichsten Anstiege. Dabei müssen allerdings die schwachen Vorjahreszahlen berücksichtigt werden, die den Anstieg begünstigen. Der Hochbau mit 5,2 % und der Wohnungsbau mit -10,7 % stecken weiterhin in der Krise.
„Die positive Baugenehmigungsentwicklung im Wohnungsbau ist noch nicht im Umsatz angekommen. Wir gehen davon aus, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass in den unterjährigen Zahlen nur die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten erfasst werden. Der Einfamilienhausbau wird aber überwiegend von den Kleinbetrieben erbracht. Die größeren Betriebe sind eher im Mehrfamilienhausbau tätig“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Jansen.
Auftragseingänge
Die Auftragseingänge lagen im September 2025 bei einem Minus von 1,9 % noch unter dem Niveau des schwachen Vorjahresmonats. Der überaus positive Auftragseingang im Wirtschaftsbau mit 59,1 % wird vom Auftragsminus der weiteren Bausparten kassiert. Der Wohnungsbau mit -34,7 %, der Öffentliche Bau mit -24,7 % und der Hochbau mit -13,0 % tragen im Wesentlichen zum Orderminus bei. Hingegen verzeichnet der Tiefbau mit 4,5 % nur unwesentliche Zugewinne.
„Der starke Negativtrend im Wohnungsbau reißt nicht ab. Die vom Land angepriesenen Städtebau- sowie Wohnungsbaufördermittel reichen offenbar nicht aus, um eine Trendumkehr zu initiieren. Auch der in unserem Bundesland eigentlich starke Tief- und Straßenbau weist negative Auftragseingänge in den ersten neun Monaten des Jahres auf. Das desolate Straßennetz und die maroden Brücken behindern betriebliche Abläufe aller Unternehmen und das Wirtschaftswachstum insgesamt. Es wird Zeit, dass konkrete baureife Projekte, finanziert aus dem Sondervermögen, an den Start gehen“, fordert der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes M‑V, Dr. Jansen.
Beschäftigung
„Die Beschäftigung ist von Januar bis September um 1,1 Prozent – das entspricht etwa 110 Arbeitnehmern landesweit – gesunken. Der Rückgang kommt der Verrentung in der Branche gleich. Die Bauwirtschaft ist selbst in Krisenzeiten ein stabiler Arbeitgeber“, schließt Dr. Jansen.
Daten & Fakten September 2025 (222,99 KB)Monatliche Daten und Fakten 2025 zum Download
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